Immer mehr kleinere Bibliotheken vor Ort werden geschlossen. Die Finnen lieben aber ihre Büchereien und haben jetzt angefangen private Bibliotheken zu gründen. Dies geschieht teilweise auf Vereinsbasis, teilweise ganz privat.
Bereits seit den 90er Jahren gibt es in Pispala, Tampere, eine private Bücherei, Martin olohuone (Marttis Wohnzimmer) in Turku feiert in diesem Jahr seinen 5. Geburtstag. Die Ortschaft Ryttylä in der Gemeinde Hausjärvi betreibt seit Herbst 2014 ihre Bücherei, in Iso-Äiniö eröffneten die Bürger im Mai 2015 eine Bücherei und auch ganz neue Gründungen gibt es: z.B. in Kulosaari in Helsinki und in Joensuu.
Eine solche Bibliothek wird in der Regel gegründet, wenn der Staat Bibliotheken schließt. Lesefreudige – und die gibt es in Finnland – tun sich zusammen und gründen eine Bücherei. Teilweise funktionieren diese auch nach dem „Lesestube-Prinzip“, d.h. an z.B. zwei Tagen in der Woche ist die Lesestube geöffnet. Besonders in ländlichen Gegenden leisteten Büchereien wertvolle Arbeit und auch heute möchten die Bürger in vielen Orten nicht auf ihr Lesevergnügen verzichten.
Wir wünschen diesen privaten Initiativen viel Erfolg und hoffen, dass der finnische Staat eines Tages wieder seine lesefreudigen Bürger bedienen kann.
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